eine schwere, überdurchschnittlich süße und vorwiegend zum Mixen verwendete Likörzubereitung. Der minimale Zuckergehalt beträgt 250 g/l, in manchen Fällen auch mehr (→Cassis). Crèmes gibt es als →Frucht, →Kakao, →Nuss oder →Pfefferminz. Sie sind nicht zu verwechseln mit den oft als Cream Liqueurs bezeichneten →Sahnelikören.
Schlagwort: warenkunde
CREAM LIQUEURS
→Sahneliköre
CORDIAL
In den USA ist Cordial die gebräuchliche Bezeichnung für Liköre. In Großbritannien benutzt man für Liköre eher den Begriff liqueur. In Großbritanninen kann ein Cordial auch gerne mal ein Sirup sein (z.B.: Lime Codial). Unter Cordial Médoc versteht man eine französische Likörrezeptur. Meist eine vollmundige Mischung aus Weinbrand aus Rot-, Weiß- und Süßweinen mit schokoladigen Aromen und Extrakten von Backpflaumen, Iriswurzel und Johannisbrot. Diese galt lange als durchaus edler Tropfen. Heute wird Cordial Médoc nur noch von wenigen unbedeutenden Handelshäusern produziert. G.A. Jourde, die seinerezeit berühmteste Marke, existiert nicht mehr.
COGNAC
Cognac ist ein französischer Weinbrand aus der Charente; die Appellation Cognac (AOC) umfasst insgesamt sechs Regionen. Jede Region bringt unterschiedliche Weine hervor: Grande Champagne, Petite Champagne, Borderies, Fins Bois, Bons Bois und Bois à Terroirs (früher Bois Ordinaires).
Ausschließlich Weißweine kommen zur Verarbeitung, hauptsächlich aus der Traube Ugni-Blanc und geringen Mengen auch mal Folle Blanche und Colombard.
Nur nach der traditionellen Alambic charentais darf die Destillation erfolgen. In einer Kupferbrennblase werden die Weine durch zweifache Destillation auf ca. 70 Vol.-% gebracht. Gefolgt wird die Destillation von einer mindestens zweijähriger Reifezeit in Eichenfässern, in denen das Destillat milder wird. Aromen entwickeln sich, Farbe wird angenommen und durch die Verdunstung verliert das Destillat Alkohol. Reifungen können bis zu 70 Jahre stattfinden. Ältere Cognacs werden dann in Glasballons gelagert, in denen keine Reifung mehr stattfindet.
Die endgültige Trinkstärke von min. 40 und höchstens 45 Vol.-% erreicht man durch Verdünnung mit Wasser oder faible, eine leichte Mischung aus Wasser und älteren Cognacs. Es ist auch gestattet Karamell zur Farbintensivierung hinzuzufügen. Genauso wie die Zugabe von Zuckersirup zum Süßen und das Arbeiten mit boisé, in Cognac gelöste Eichenholzspäne, die ein höheres Alter vortäuschen sollen.
Vor der Abfüllung in Flaschen erfolgt die assemblage, die Zusammenstellung von Einzelcognacs unterschiedlicher Lagen und Jahrgänge. So kann über einen sehr langen Zeitraum der Geschmack und Charakter einer Marker erhalten werden. So ist ein neben einem erfahrenen Kellermeister auch ein Vorrat an alten Bränden unabdingbar für die Stetigkeit von Markencognacs. Die Angabe des Alters einer Assemblage bezieht sich immer auf das jüngste Destillat, das verwendet wurde.
Auf dem Etikett liest sich das wie folgt:
- V.S oder *** = 2 bis 3 Jahre
- V.S.O.P. oder Réserve = 4 bis 5 Jahre
- X.O., Napoléon oder Hors d’Âge = 6 Jahre und mehr
Ältere Cognacs, die meist nur einen kleinen Teil der Assemblage ausmachen, entwickeln über die Jahre einen so genannten rancio (Hautgout; normalerweiser ist das ein eigentümlich nussig-buttrigen scharfer, würziger Geschmack und Geruch). Den wissen vor allem Kenner der Szene zu schätzen.
Lange galt Cognac als die edelste Spirituose weltweit und bildet die Basis für viele Cocktailklassiker wie Side Car, Stinger und Brandy Alexander sowie für viele Qualitätsliköre wie Grand Marnier, Alizé, Mandarine Napoléon und Chambord.
Von vier Marken wird der Cognacmarkt dominiert: Hennesey, Rémy Martin, Martell und Courvoisier. Zu den kleineren Häusern, die großartige Cognacs anbieten, gehören Frapin, A.E. Dor, Hine, Delmaine, Daniel Bouju, Pierre Ferrand und Léopold Gourmel.
Eine Aperetif-Spezialität ist der Pineau de Charente. Hergestellt wird er aus Traubenmost und jungen Destillaten, in der Regel im Verhältnis 3:1, und anschließend für mindestens 1 Jahr im Eichenfass gereift. Manche Pineaus reifen bis zu 10 Jahre. Der Alkoholgehalt liegt meist zwischen 16 bis 22 Vol.-%.
Funfact 1: Der teuerste “Shot” Cognac wurde am 9. November 2016 im InterContinental Hong Kong in Hongkong, China, für 68.000 HK$ (fast 7.850 Euro) ausgeschenkt. Dieser “Shot” Cognac ist ein Jahrgangs-Cognac namens ‘Cuvée Leonie’ aus dem Jahre 1858. Dessen Flasche wurde 2011 auf einer Auktion für 126.000 Euro verkauft.
Funfact 2: Cognac Dudognon Héritage Henri IV (Bild) ist ganz klar der teuerste Cognac der Welt. Er besteht zu 100% aus Grande-Champagne-Cocktail. Dieses Cuvée enthält mehrer Cognacs, die älter als 100 Jahre sind. Die Flasche besteht aus 24-karätigem Gold, 6500 einzelnen Diamanten und Platin. Der Wert beläuft sich, laut Schätzungen, auf 2.000.000,- Euro.
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CHERRY BRANDY
Fruchtlikör mit Kirscharoma. Ansonsten ist die Bezeichnung →Brandy, die ansonsten für weinhaltige Spirituosen gilt, darf nur benutzt werden, wenn neben Kirschsaft und Neutralalkohol auch Kirschwasser enthalten ist. Hierbei muss der Anteil bei mind. 5% (5 Liter je 100 Liter Fertigprodukt bei 40 Vol.-%) liegen.
Cherry Brandys sind oft geschmacklich etwas trockener und intensiver als andere Kirschliköre. Daher sind sie besonders gut zum Mixen geeignet.
Die wichtigsten Marken sind Peter Heering aus Dänemark, Bols und De Kuyper aus den Niederlanden und die französischen Firmen Giffard & Rocher.
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CHAMPAGNER
Champagner ist ein französischer Schaumwein. Dieser Schaumwein darf nur in einem begrenzten Gebiet im Department Champagne und entsprechend der Mèthode Champenoise hergestellt werden. Bei dieser Methode werden ausgereifte Grundweine aus verschiedenen Lagen und Jahrgängen zu einer Cuvée zusammengestellt, auch Assemblage genannt. Anschließend wird die Assemblage durch Zugabe von Hefe einer zweiten Gärung in der Flasche unterzogen. Dadurch entsteht die feine Perlage, die Champagner auszeichnet. Für mindestens 1 Jahr reift der Champagner in der Flasch. Bei Jahrgangschampagner muss mind. 80% der Cuvée aus dem angegebenen Jahr stammen und für 3 Jahre in der Flasche reifen. Desto länger die Reifezeit, desto mehr Bukett und desto feiner die Perlage.
Auch in anderen Regionen auf der Welt werden Schaumweine nach dieser Methode hergestellt, die dem Champagner qualitativ in nichts nachsteht, z.B. in der italienischen →Franciacorta. Aber auf Grund des einzigarteigen Klimas und der Bodenbeschaffenheit in der Champagne und nicht zuletzt dank der fast 300-jährigen Tradition, bleibt Champagner die Nummer 1 dieser Gattung.
Sein luxuriöser Charakter kommt auch in den extravaganten Flaschengrößen zum Ausdruck, in denen er abgefüllt wird.
Folgende Flaschengrößen unterscheidet man beim Champagner:
Quart (¼ Flasche): |
0,2l |
Demi (½ Flasche): |
0,375 l |
Bouteille: |
0,75 l |
Magnum: |
1,5 l |
4,5 l | |
6 l | |
9 l | |
Balthazar: |
12 l |
15 l | |
Melchior: |
18 l |
30 l |
Champagner sollte kühl und dunkel gelagert und schnell getrunken werden. Selbst geöffnete Flaschen mit Spezialverschlüssen verlieren innerhalb von 24 Stunden Perlage und Bukett.
Ein kleine Markenauswahl:
- Bollinger
- Bruno Paillard
- Dom Perignon
- Laurent-Perrier
- Moët & Chandon (Weltmarktführer)
- Krug
- Roederer
- Salon
- Taittinger
- Veuve Cliquot
- Ruinart
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CASSIS, CRÈME DE
Crème des Cassis ist ein französischer Likör aus schwarzen Johannisbeeren, der mindestens 400g Zucker/l enthalten muss und auf jegliche Aromatoffe oder -extrakten verzichten muss. Zulässig allerdings ist die Verwendung von Fruchtsaftkonzentraten. Doch sobald die Herkunftsbezeichnung Crème des Cassis de Dijon auf dem Etikett steht, dürfen nur frische Früchte verarbeitet werden.
Einige bekannt Marken sind folgende:
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CACHAÇA
Cachaça, auch aguardente oder aguardente de cana, ist die wohl bekannteste brasilianische Spirituose. Sie wird aus frischen Zuckerrohrsaft gebrannt und hat einen gesetzlichen vorgeschriebene Alkoholgehalt zwischen 38 und 48 Vol.-%.
Böse Zungen behaupten, dass Cachaça eigentlich ein →Rum (Rhum agricole, wenn man es ganz genau nimmt) ist und tatsächlich muss Cachaça in den USA als “brasilianischer Rum” etikettiert werden. Doch es gibt gewissen Eigenheiten bei der Herstellung, wie die Zugabe von Maismehl oder einer niedrigere Abtriebsgrenze (Alkoholgehalt, der bei einer Destillation erzielt werden darf; hier 54 Vol.-%, bei Rum bis zu 70 Vol.-%), die Cachaça geschmacklich von Rum deutlich unterscheiden: die fruchtigen Aromen des Zuckerrohrs gehen meist einher mit bitteren Noten, Gäraromen und pikanten pflanzlichen Tönen. Aber bei fast 6000 Cachaça-Marken in Brasilien ist so eine Verallgemeinerung eher schwierig. Die meisten kommen aus bäuerlichen Kleinbetrieben und werden meist auf Kleinanlagen zum traditionellen Cachaça artesanal destilliert. Oft haben sie nur regionale Bedeutung und unterscheiden sich beträchtlich in Geschmack und Qualität. Einen guten Ruf genießen die Brände aus dem Bundesstaat Minas Gerais, insbesondere aus der Gegend um die Stadt Salinas (Armazem Vieira, Boazinha, Germana, Artesanal de Minas).
Wie überall stehen ihnen Großbrenner aus der Industrie gegenüber, wie z.B. Companhia Müller, deren Pirassununga 51 (in der Exportvariante Cachaça 51 genannt). Ein Beispiel, dass zu den fünf meistverkauften Spirituosenmarken der Welt gehört.. Die Jahresproduktion von Cachaça beläuft sich auf 1,3 Milliarden Liter. Damit gehört Cachaça zu den bedeutendsten Spirituosensorten der weltweit. Davon werden lediglich 1% exportiert. Die Hälfte des Exports geht nach Deutschland. Durch die Einführung der Marke Pitú avancierte Caipirinha bereits Ende der 1980er zum Modegetränk. In anderen Ländern kommt Cachaça erst in den letzten Jahren ins Gespräch – teils mit tatkräftiger Unterstützung von internationalen Konzernen: Leblon (Bacardi) & Berro (Diageo), Bossa und Sagatiba. Diese schicken Exportmarken sind längst im Premiumbereich angekommen. Andere überregional bekannte Marken sind Ypióca und Nêga Fulô.
Viele Cachaças lagern in heimischen Holzarten, die nicht färben, um sie geschmacklich abzurunden. Viele Firmen bieten mittlerweile auch braune und fassgereifte Cachaças an, wobei man erst nach einem Jahr Lagerung von einer Fassreifung spricht. Cachaça wird vorwiegend als Cocktailbasis für Caipirinhas und Batidas vermarktet. Die einheimische Sitte, ihn als Aperitif pur zu trinken, hat sich international (noch) nicht durchgesetzt. Weit über die Grenzen Brasiliens hinaus ist der Cachaça-Kokoslikör Batida de Côco von Mangaroca bekannt.
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BRANDY
Brandy ist nichts weiteres als der englische Begriff für Weinbrand und beschrieb Spirituosen aller Art. Heute ist er nur noch für Traubendestillate (Ausnahme: Cherry, Apricot, Prune und Orange) zulässig und muss nach einer EU-Verordnung mind. 6 Monate im Eichenfass reifen und einen Alkoholgehalt von 36 Vol.-% aufweisen. Der Zusatz von Zuckerkulör (Lebensmittelfarbe, E150) ist möglich, alle weiteren Zutaten (außer Wasser) sind nicht zulässig.
Viele weinproduzierende Länder stellen auch Brandy her und nehmen sich oft den Cognac aus Frankreich als Vorbild. Meist werden die Weine zwei Mal destilliert, bis sie einen Alkoholgehalt von ca. 70 Vol.-% haben. Dann erfolgt die Reifung und die Herstellung der Assemblage (→Cognac). Es gibt auch einfachere Brände aus →Kolonenapparaten, die höher destilliert werden (max. 94,8 Vol.-%). Diese Methode spart natürlich Zeit, geht aber oft mit Aromaverlusten einher. Daher ist die zulässige Höchstmenge solcher Brände für die Assemblage 50%. Vor der Abfüllung wird der Brandy dann mit Wasser auf Trinkstärke herabgesetzt.
Das renommierteste Erzeugerland mit Cognac, Armagnac & Fine ist natürlich Frankreich. Gefolgt von Spanien (→Spanischer Brandy), Deutschland (→Weinbrand), Portugal (→Aguardente) und auch Italien. In der Ursprungsheimat der Weintraube, der Kaukasus, schätzt man Weinbrände aus Armenien und Georgien. Lateinamerikanischer →Pisco sollte ein keiner Bar fehlen. Eher nur regional geprägt sind Produkte aus Südafrika und den USA (abgesehen von Massenprodukten E.&J. von Gallo und Korbel). Mittlerweile profilieren sich kleinere Weinhäuser mit ihren California Alambic Brandy, die streng nach Cognac-Art gebrannt werden. Eine Ausnahme bildet der Metaxa aus Griechenland. er wird zwar aus Wein hergestellt, meist werden ihm aber noch Kräuter und Gewürze zugesetzt.
Funfact: Meist wird die Conhaque-Marke von Dreher aus Brasilien als einer der meistverkauften Brandys der Welt bezeichnet. Ist allerdings ein Zuckerrohrdestillat, das mit natürlichen Planzenextrakten aromatisiert wird und darf in der EU noch nicht mal als Rum verkauft werden.
BOONEKAMP
Boonekamp ist ein fassgelagerter →Kräuterbitter mit einem Alkoholgehalt von meist 44 bis 49 Vol.-%. Der Zuckergehalt darf den wert von 2% nicht überschreiten. Hauptzutat sind meist Süßholz, Anis, Galgant, Ingwer und andere harzhaltige Pflanzen. Diese Zutaten sind für das typische Aroma verantwortlich.
Das Urrezept geht zurück auf den holländischen Apotheker Petrus Boonekamp aus dem 18. Jahrhundert. Schnell entwickelte sich die Bezeichnung Boonekamp zu einem Gattungsbegriff. So ist z.B. der Underberg ursprünglich ein Boonekamp.
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